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Das Hirtenbüblein

Diese Geschichte zeigt das Wesen der Zeit.

Die Zeit ist nicht etwas Absolutes, das gleichmäßig dahinfließt, sondern die Zeit entsteht bei der Aktion eines Teils mit einem anderen Teil.

Bemerkung: In jedem  Märchen steckt ein Körnchen Wahrheit

 

Das Hirtenbüblein

Es war einmal ein  Hirtenbüblein, das konnte nicht einmal schreiben und nicht lesen. Das Büblein  lebte hoch auf dem Berg oben und hütete dort seine Ziegen und Schafe. Nur  selten sah es Menschen. Aber es war mit den Tieren gut Freund, und es kannte  alle Blumen und Kräuter ringsum.

Wenn die Sonne aufging,  sah das Hirtenbüblein die Berge rosig aufleuchten, zu Mittag glitzerten die  Schneefelder, und abends kamen die blauen Schatten und brachten die Nacht.  Das Büblein kannte den Mond gut und sah oft in sein freundliches Gesicht. Es  sah die Sterne wandern und glitzern. Und die Nacht hatte viele Geräusche, und  wenn ein Ast knackte oder ein Stein rollte, klang das anders als bei Tag.

So lernte das Büblein  die Sprache der Dinge verstehen, zwischen denen es lebte. Der Wind pfiff  durch ein Loch im Hüttendach und sagte ihm, das Dach müsse geflickt werden.  Von den Wolken am Himmel erfuhr er, wie das Wetter sein würde und ob ein  Gewitter käme. Von Blumen und Kräutern, von den Vögeln und den Murmeltieren  lernte das Büblein alles, was sie selber wussten. Und zu all dem fand es in  seinem eigenen Kopf allerhand Merkwürdiges, und das waren Träume und  Gedanken.

Manchmal kamen Menschen  zu dem Hirtenbüblein herauf. Und weil es einmal so ernsthaft und nachdenklich  dasaß und dann wieder so lustig mit seinen Ziegen herumsprang, fragte der  eine oder andere das Büblein. Was denkst du dir so, Hirtenbüblein, wo du  doch allein da heroben bist! Ist dir nicht langweilig?

 Nein , antwortete das  Hirtenbüblein.

Einmal sagte einer:  Guckst du Löcher in den Himmel? Was ist denn dahinter?

 Das müsst ihr den Adler  fragen , antwortete das Büblein. Der fliegt so hoch, bis er nur noch ein  kleiner Punkt ist. Vielleicht hat der was gesehen! Fragt ihn doch!

Und immer, wenn ihn  jemand was fragte, antwortete das Hirtenbüblein auf seine Art.

Dem König im Land kam es  zu Ohren, dass da ein Hirtenbüblein wäre, das noch keine Schule gesehen hätte  und doch so treffliche Antworten wüsste. Aber der König glaubte das nicht.

Er lies das Büblein  holen. Als es vor ihm stand, sagte der König: Wenn du mir auf drei Fragen  die Antwort geben kannst, die noch kein Weiser mir sagen konnte, dann will  ich dich ansehen wie mein eigenes Kind, und du sollst bei mir im Schloss  wohnen.

Da sprach das Büblein:  Wie lauten die drei Fragen?

Der König sagte: Wie  viele Tropfen sind im Weltmeer?

Das Hirtenbüblein  antwortete: Herr König, lasst alle Flüsse auf der Erde verstopfen, damit kein  Tropfen daraus mehr ins Meer laufen kann, dann will ich euch sagen, wie viele  Tropfen im Meer sind.

Sprach der König: Wie  viele Sterne stehen am Himmel?

Das Hirtenbüblein sagte:  Gebt mir einen großen Bogen weißes Papier! Und es nahm eine Feder und  tupfte mit der Feder so viele feine Punkte auf das weiße Papierblatt, dass  einem die Augen vergingen, wenn man nur hinsah. Darauf sprach es: So viele  Sterne stehen am Himmel als Punkte auf dem Papier! Zählt sie nur!

Aber das konnte niemand,  der König nicht und auch sonst niemand.

 Und nun die dritte  Frage , sagte der König. Wie viele Sekunden hat die Ewigkeit?

Da antwortete das  Hirtenbüblein: In einem fernen Land liegt der Demantberg, der misst eine  Stunde in die Höhe, eine Stunde in die Breite und eine Stunde in die Tiefe.  Dahin kommt alle hundert Jahre ein Vöglein und wetzt sein Schnäblein daran.  Wenn der ganze Berg abgewetzt ist, dann ist die erste Sekunde der Ewigkeit  vorbei.

Da sprach der König: Du  hast mir geantwortet wie ein Weiser und sollst fortan bei mir im  Königsschloss wohnen, und ich will dich ansehen wie mein eigenes Kind.

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